Veränderungen sind oftmals unbequem, insbesondere dann, wenn sie nicht selbst gewählt und doch notwendig erscheinen. Der demographische Wandel ist in Deutschland, wie in vielen anderen Industrienationen, solch‘ eine Veränderung.
Dass eine Veränderung der gesellschaftlichen Altersstruktur, also ein Demografischer Wandel, unter anderem in Deutschland stattfindet und weiter von statten gehen wird, ist weder ein Geheimnis noch eine Neuigkeit. Laut Statistischem Bundesamt waren 1950 etwa 15% aller Menschen in Deutschland über 60 Jahre, 2010 waren es schon 26% und 2030 werden es 37% sein. Was bedeutet, dass ein Anstieg von 11% bis 2010 in ca. 60 Jahren vollzogen wurde, während sich ein weiterer Anstieg um 11% nun in ca. 20 Jahren vollziehen wird. Überzeugen Sie sich gerne selbst anhand der interaktiven Bevölkerungspyramide des Statistischen Bundesamtes:
Was ist das Problem an diesen Zahlen?
Weshalb wird der Demografische Wandel in Deutschland oftmals als schwierig oder problematisch erlebt? Ist es die Veränderung an sich oder sind es die Auswirkungen (Beispiel: Generationenvertrag), die eine Schwierigkeit darstellen? Oder geht es doch um etwas ganz anderes, etwas, das hinter den Zahlen liegt?
Der „problematische“ Punkt des Demografischen Wandels scheint neben den Auswirkungen von Veränderungen doch vielmehr in der Wertigkeit des Alters und dessen Bedeutung innerhalb einer Gesellschaft zu liegen; und hier könnte auch eine Lösung für das Thema liegen. Während in anderen Kulturen das Alter mit Attributen wie Weisheit und Erfahrung belegt wurde und wird, so stehen wir dem Alter oftmals eher kritisch bis abschätzig gegenüber. Es dominieren Begriffe wie Leistung, Effektivität und Flexibilität. Interessant dabei ist, dass diese Begriffe dem Alter keineswegs entgegen stehen müssten.
Andere Fragen führen zu neuen Antworten
Daher sollte auch die Frage weniger lauten, ob ältere Menschen leistungsfähig oder flexibel sein können, sondern vielmehr was man verändern müsste, um vorhandene Fähigkeiten und Potentiale effektiv zu nutzen. In der Arbeitswelt könnte dies bei den Aufgaben beginnen und mit Zeitmodellen enden. Ältere Menschen als „altes Eisen“ zu betrachten und zu behandeln scheint hierbei sowohl unsinnig wie verschenkt – zumindest in einer konstruktiv denkenden und effektiv funktionierenden Sozialgesellschaft.
Alterssimulation als Begegnungsmöglichkeit
Welche Ressourcen ältere Menschen in sich tragen und auch welche Bedürfnisse diese Menschen im Alltag haben, kann man äußerst schnell und eindrucksvoll mit unseren Alterssimulationsanzügen erleben. Und für einen zielgerichteten wie lösungsorienterten Einsatz dieser Simulation bieten wir auch Seminare & Workshops an.
Sie haben Interesse daran, die Perspektive älterer Menschen mittels Alterssimulation zu erleben? Dann nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf, wir freuen uns darauf!
Quelle der Grafik & Daten: Statistisches Bundesamt, Destatis Bevölkerungspyramide